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Zahl der CarSharing-Kunden überspringt die 2 Millionen Marke

Anfang 2018 nutzen mehr als 2 Millionen Menschen in Deutschland CarSharing. Das Wachstum stationsbasierter CarSharing-Angebote hat sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich erholt, bei den free-floating Angeboten ist eine Abschwächung zu beobachten. In 677 Städten und Gemeinden in Deutschland wird CarSharing angeboten - 80 mehr als im Vorjahr. Der Elektro-Anteil in den CarSharing-Flotten ist mit 10 Prozent rund 100-mal höher als im nationalen Pkw-Bestand.

Zu Beginn des Jahres 2018 hat die Anzahl der CarSharing-Nutzer die Marke von 2 Millionen überschritten. Aktuell sind 2.110.000 CarSharing-Kunden bei den 165 deutschen CarSharing-Anbietern registriert. Gunnar Nehrke, neuer Geschäftsführer des Bundesverband CarSharing e.V. kommentiert:

„CarSharing ist gemessen an der Gesamtzahl der Fahrberechtigten nach wie vor ein kleiner Markt. Aber die Zuwachsraten zeigen, dass wir die Nische verlassen. CarSharing ist die einzige direkte Alternative zum privaten Autobesitz. Die CarSharing-Branche leistet mit ihrem kontinuierlichen Wachstum einen wesentlichen Beitrag zur Verkehrswende in Deutschland.“

Die stationsbasierten Anbieter haben 80.000 Neukunden hinzugewonnen und halten jetzt 535.000 Kundinnen und Kunden. Der prozentuale Kundenzuwachs in diesem Marktsegment hat sich damit, nach einem Einbruch im Vorjahr, wieder erholt. Mit einem Plus von 17,6 Prozent befindet er sich auf dem Stand vorheriger Jahre.

Die stationsunabhängigen („free-floating“) Anbieter halten 1.575.000 Kundinnen und Kunden, 315.000 mehr als Anfang des vergangenen Jahres. Das Wachstum von plus 25,0 Prozent ist immer noch beachtlich, hat sich gegenüber dem Vorjahr allerdings verlangsamt.

Stationsbasierte Anbieter stellen die meisten CarSharing-Fahrzeuge in Deutschland

Alle CarSharing-Anbieter in Deutschland stellen zusammen 17.950 CarSharing-Fahrzeuge für ihre Kunden bereit.

Stationsbasierte Anbieter haben insgesamt 10.050 CarSharing-Fahrzeuge an 5.000 Stationen in ganz Deutschland stationiert. Free-floating Anbieter stellen 7.900 Fahrzeuge – vor allem in den großen Ballungszentren. Die beiden großen free-floating Anbieter sind in sieben Metropolen tätig.

Sowohl bei den absoluten Zahlen als auch bei den Fahrzeugzuwächsen übertreffen die stationsbasierten Anbieter (+ 650 Fahrzeuge, + 6,9 Prozent) die free-floating-Anbieter (+ 100 Fahrzeuge, + 1,3 Prozent) deutlich. Das liegt auch an der dynamischen Ausbreitung stationsbasierter Angebote in der Fläche.

580 der 7.900 Fahrzeuge im Marktsegment „Free-floating“ werden von ursprünglich rein stationsbasierten Anbietern im Rahmen von kombinierten free-floating/stationsbasiert Angeboten bereitgestellt. Solche Systeme gibt es beispielsweise in der Rhein-Main-Region, in Mannheim, Heidelberg, Hannover, Osnabrück, Essen und Kiel.

Die unterschiedlichen Nutzungsmuster in den verschiedenen Marktsegmenten zeigen sich deutlich

Das große absolute Kundenwachstum bei den free-floating Angeboten wird fast ohne parallelen Fahrzeugzuwachs umgesetzt. Dadurch steigt das durchschnittliche Verhältnis von Kunden pro Fahrzeug in diesem Segment von 173 Kunden pro Fahrzeug auf 215 Kunden pro Fahrzeug.

Bei den stationsbasierten Anbietern steigt dieses Verhältnis nur moderat von 48 Kunden pro Fahrzeug im letzten Jahr auf jetzt 53 Kunden pro Fahrzeug. Dieses weitere Auseinandertriften der durchschnittlichen Kundenzahlen pro Fahrzeug belegt die sehr unterschiedlichen Nutzungsmuster in den beiden Systemen.

Der Elektro-Anteil in den CarSharing-Flotten ist mit 10 Prozent rund 100-mal höher als im gesamten nationalen Pkw-Bestand

10,3 Prozent der Fahrzeuge in deutschen CarSharing-Flotten sind batterieelektrisch betriebene Elektrofahrzeuge oder Plug In-Hybride. Damit sind in CarSharing-Flotten nach wie vor weit höhere Anteile von Elektrofahrzeugen vertreten als bei privaten Pkw-Haltern oder in Unternehmensfuhrparks. Bundesweit waren Anfang 2017 nur knapp 0,1 Prozent aller Pkw mit einem elektrischen Antrieb ausgestattet. (Neuere Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes werden für März 2018 erwartet.)

Die Bereitschaft der CarSharing-Anbieter zu noch größeren Anteilen von Elektrofahrzeugen in ihren Flotten ist angesichts der aktuellen Diskussion um Luftschadstoffe und Klimaschutz vorhanden. Gunnar Nehrke benennt die nötigen Rahmenbedingungen:

„Die Wirtschaftlichkeit der Elektrofahrzeuge in CarSharing-Flotten müsste sichergestellt sein und die Förderprogramme des Bundes müssten besser an die Anforderungen der stationsbasierten CarSharing-Angebote angepasst werden. Dann können die Elektro-Anteile weiter steigen.“

In 677 Städten und Gemeinden in Deutschland wird CarSharing angeboten - 80 mehr als im Vorjahr

Derzeit verfügen 677 Städte und Gemeinden in Deutschland über mindestens ein CarSharing-Angebot. Das sind 80 Städte und Gemeinden mehr als Anfang 2017. Theoretisch werden damit 39,8 Mio. Menschen in Deutschland von einem oder mehreren CarSharing-Angeboten erreicht. In allen diesen Orten sind stationsbasierte CarSharing-Angebote verfügbar, während reine free-floating Angebote in 12 deutschen Städten vertreten sind.

In Großstädten gewinnen CarSharing-Angebote leichter Kunden, dort ist der Großteil der Kunden registriert, dort werden die meisten CarSharing-Fahrzeuge bereitgestellt. Dennoch beschränken sich CarSharing-Angebote nicht auf Großstädte. Das stationsbasierte CarSharing hat mittlerweile auch eine beachtliche Abdeckung in der Fläche erreicht. Stationsbasierte Angebote bestehen in:

  • 64 Städten zwischen 50.000 und 100.000 Einwohner
  • 202 Städten und Gemeinden zwischen 20.000 und 50.000 Einwohnern
  • 336 Orten unter 20.000 Einwohner.

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PDF: Pressemitteilung "Zahl der CarSharing-Kunden überspringt die 2 Millionen Marke" vom 26.02.2018

Kurzinfo über die CarSharing-Statistik: Zu Beginn jeden Jahres erstellt der Bundesverband CarSharing e. V. (bcs) eine Übersicht über den Stand des CarSharing in Deutschland. Dazu werden bei allen CarSharing-Anbietern in Deutschland deren Kennzahlen abgefragt. Es spielt keine Rolle, ob die Anbieter Mitglied im bcs sind oder nicht. Die aktuelle Datenerhebung wurde zum Stichtag 01.01.2018 vorgenommen.

Kurzinfo über den bcs: Der Bundesverband CarSharing e.V. (bcs) wurde 1998 gegründet. Er ist der Dachverband der deutschen CarSharing-Anbieter. Der bcs fördert CarSharing als moderne Mobilitätsdienstleistung und strebt eine Vernetzung mit dem öffentlichen Nahverkehr an. Ziel des Verbandes und seiner Mitglieder ist es, den Autobestand und Autoverkehr zu vermindern und die Umweltbelastung durch den Individualverkehr zu verringern. Der Bundesverband CarSharing (bcs) vertritt die politischen Interessen der Branche auf bundesweiter Ebene und gegenüber den Ländern. Im Bundesverband sind derzeit 139 Anbieter organisiert.

Weitere Informationen zum Thema CarSharing und zur verkehrsentlastenden Wirkung der Dienstleistung finden Sie unter: https://www.carsharing.de/


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